Auf ein Wort mit Mariam Batsashvili
Für das Benefizkonzert am 14. Oktober 2024 im Großen Saal der Elbphilharmonie konnten wir Mariam Batsashvili als Gast-Star gewinnen. Die Pianistin war selbst lange Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben hat mit uns über die Bedeutung einer solchen Förderung gesprochen.
Deutsche Stiftung Musikleben: Du warst bis vor zwei Jahren selbst noch Stipendiatin der Deutschen Stiftung Musikleben. Wie fühlt es sich an, nun als Alumna und Gast-Star auf der Bühne zu stehen?
Mariam Basashvili: Ich habe viele Konzerte für die Stiftung gespielt – auch in der Elbphilharmonie. Nun habe ich diese Chance noch einmal, darüber freue ich mich sehr. Ich versuche, bei jedem Konzert mein Bestes zu geben, aber als Alumna für die Stiftung aufzutreten, bedeutet für mich eine noch größere Verantwortung als bei anderen Konzerten. Ich möchte, dass man sieht und hört, warum ich jahreslang gefördert wurde und dass die Stiftung stolz darauf sein kann, wie ich mich auch dank ihrer Hilfe entwickelt habe. Für mich ist dieser Auftritt eine tolle Möglichkeit, meine Dankbarkeit zu zeigen und sie für alle hörbar zu machen.
DSM: Was ist für Dich das Besondere an einem Auftritt im Großen Saal der Hamburger Elbphilharmonie?
MB: Die Atmosphäre ist besonders. Der Große Saal der Elbphilharmonie ist wirklich ein sehr großer Saal und es passen sehr viele Menschen hinein. Dadurch entsteht eine unglaubliche Energie. Wenn ich dort unten spiele, wo man mich von allen Seiten sehen kann, spüre ich das sehr deutlich. Ich versuche, all diese Energie mitzunehmen und gemeinsam mit den Zuschauerinnen und Zuschauern auf eine musikalische Reise zu gehen.
DSM: Von 2013 bis 2022 wurdest Du mit einer Patenschaft von der Stiftung gefördert und hast auch ein Carl-Heinz Illies Stipendium als Unterstützung für die Teilnahme an einem Wettbewerb in den Niederlanden erhalten. Wie hat Dich die Zeit als Stipendiatin der Stiftung geprägt und was hat diese Unterstützung für Dich und Deinen musikalischen Weg bedeutet?
MB: Dank der Förderung der Deutschen Stiftung Musikleben hatte ich das große Glück, dass ich mir keine Gedanken darum machen musste, wie ich die Miete für meine Wohnung oder für mein Klavier bezahlen sollte. Ich konnte mich zu 100 Prozent auf die Musik konzentrieren und viel Zeit ins Üben stecken. Als junge Musikerin zu Beginn der Karriere braucht man diese Zeit dringend und ich denke, gerade dann ist eine Förderung besonders wichtig. 2014 bekam ich zusätzlich Unterstützung für den Wettbewerb Franz Liszt in den Niederlanden, den ich damals tatsächlich gewonnen habe. Dieser Wettbewerb hat mich auf meinem musikalischen Weg weit vorangebracht und ich bin wahnsinnig dankbar, dass ich diese Möglichkeit bekommen habe. Daneben habe ich auch mental viel Kraft aus der Förderung der Stiftung geschöpft. Es war ein gutes Gefühl, dass jemand an mich glaubt und mich unterstützt.
DSM: Was rätst Du dem Musik- bzw. Klavier-Nachwuchs heute oder was möchtest Du ihm mit auf den Weg geben?
MB: Als Musikerin oder Musiker ist man auf der Bühne quasi nackt. Beim Spiel sieht das Publikum alles von einem und das bedeutet, dass man eine gefestigte Persönlichkeit braucht. Darum ist es sehr wichtig, auf sich aufzupassen und sich als junger Mensch Zeit zu nehmen, sich selbst kennenzulernen. Ich verstehe, dass man immer viel zu tun hat, aber man sollte sich diese Zeit wirklich nehmen und sich nicht verrückt machen lassen. Ich war zum Beispiel viel in der Natur und habe mich mit Tieren beschäftigt. Und dann, wenn man gut zu sich selbst ist und sich in der eigenen Haut wohl fühlt, fließt die Musik geradezu von selbst. Ich gebe zu, das klingt wie ein Märchen, aber es stimmt wirklich. Darum rate ich allen jungen Musikerinnen und Musikern, sich selbst liebevoll zu behandeln und sich treu zu bleiben.
Beim Benefizkonzert „So klingt Zukunft!“ am 14. Oktober 2024 im Großen Saal der Elbphilharmonie spielt Mariam Batsashvili neben vielen derzeitigen Stipendiat:innen als Alumna der Stiftung. Karten sind über die Website der Elbphilharmonie oder telefonisch unter 040 – 357 666 66 erhältlich.
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