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Foto: Felix König

Aufeinander hören, miteinander spielen – in Eutin fand die erste G. Henle Kammermusik-Akademie statt

Eutin – ein ebenso beschauliches wie malerisches Städtchen. Nicht weit, aber weit genug entfernt vom großstädtischen Trubel Hamburgs. Fünf Stipendiatinnen und Stipendiaten der Stiftung fanden hier eine ganz besondere Atmosphäre vor, um sich unter der Leitung von Jens Peter Maintz vier Tage lang ganz der Kammermusik zu widmen.

Drei Werke standen auf dem Programm: Wolfgang Amadeus Mozarts Streichquintett C-Dur KV 515, Erwin Schulhoffs Streichsextett und Johannes Brahms‘ Streichsextett Nr. 2 in G-Dur op. 36. David Elias Moncado (Violine), Veronika Rädler (Violine), Anuschka Cidlinsky (Viola), Eric Seohyun Moon (Viola), Arne Zeller (Violoncello) und ihr Lehrer machten sich direkt nach der Ankunft in Eutin an die Arbeit. Im Haus einer Freundin der Stiftung, die freundlicherweise die Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt hatte, fehlte es ihnen an nichts, so dass das gemeinsame Arbeiten sich außergewöhnlich intensiv gestaltete. Auch Jens Peter Maintz, selbst ehemaliger Stipendiat der Deutschen Stiftung Musikleben und vielseitiger Solist, gefragter Kammermusiker sowie engagierter und erfolgreicher Celloprofessor an der Universität der Künste Berlin ist von der engen Zusammenarbeit mit den jungen Musikerinnen und Musiker begeistert. Selten habe man so viel Zeit und Ruhe, um gemeinsam so fokussiert zu arbeiten.

Das Konzert im Schloss Eutin war zugleich Highlight und gelungener Abschluss des Projekts. Das historische Ambiente des Rittersaals ist wie gemacht für ein Streichensemble. Die gemeinsame musikalische Reise der fünf jungen Musikerinnen und Musiker wurde dort hör- und spürbar. Besonders das Streichsextett von Erwin Schulhoff war für viele Besucherinnen und Besucher eine ganz neue Hörerfahrung, da das Werk des jüdischen Komponisten noch immer recht selten in den Konzertprogrammen auftaucht, obwohl er in den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zu den führenden Vertretern der tschechischen Avantgarde gehörte.

Der Konzertsaal im Schloss Eutin bot Platz für über 70 Gäste, die an diesem Abend zum Konzert gekommen waren. Einige Kurzentschlossene hatten die Veranstaltung noch spontan am selben Tag bei einer Besichtigung des Schlosses entdeckt. Das sommerliche Wetter ermöglichte eine Pause mit kühlen Getränken im Freien – Festivalfeeling inklusive.

Die Idee für die Kammermusik-Akademie entstand aus einer gemeinsamen Initiative der Deutschen Stiftung Musikleben und dem G. Henle Verlag. Die Akademie in diesem Jahr soll den Auftakt für ein neues Format bilden, das mit Unterstützung des G. Henle Verlags zukünftig regelmäßig stattfinden soll. Einmal im Jahr werden sich im Rahmen der G. Henle Kammermusik-Akademie Stipendiatinnen und Stipendiaten der Deutschen Stiftung Musikleben unter Anleitung eines Alumnus bzw. einer Alumna der Kammermusik widmen, gemeinsam Stücke verschiedener Epochen für immer neue Ensembles erarbeiten und diese dann in einem öffentlichen Abschlusskonzert präsentieren.

Wir freuen uns schon aufs nächste Jahr!

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