Herbstvergabe 2024
Die Deutsche Stiftung Musikleben vergibt wieder wertvolle Streichinstrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds an junge Musiker:innen, die beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert erfolgreich abgeschnitten haben. Bis zum 1. August nehmen wir Bewerbungen entgegen.
Schon mit zwölf Jahren haben junge Musiker:innen die Möglichkeit, sich um eines der klangschönen und besonderen Instrumente aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds zu bewerben. Ein solches Instrument hilft auch in jungen Jahren schon dabei, das eigene Können besser zu entfalten und weiterzuentwickeln. Die Berichte, die wir regelmäßig von unseren Stipendiat:innen erhalten, zeugen davon, dass ein gutes Instrument mehr ist, als das Vehikel zur Musik. Es kann ein Freund sein, eine Lehrerin, ein Gefährte oder ein Sparringspartner, ein treuer verlässlicher Begleiter auf dem musikalischen Weg. In jedem Fall wird es persönlich. Die Beziehung zwischen Musiker:in und Instrument ist oft eine ganz besondere.
Joseph Maiwald erzählt vom Kennenlernen mit „seiner“ neuen Geige von Gerhardt-Otto Klier wie aus einem Abenteuerroman und berichtet zudem von einer sehr emotionalen Verbindung zu „seinem“ Instrument: „In den letzten Monaten haben wir viel erlebt. Was aber besonders intensiv zwischen mir und der wunderschönen Geige war, war das Mendelssohn-Violinkonzert mit Orchester. Mitten im Konzert merkte ich, wie wir uns immer nähergekommen sind, uns immer mehr gefunden haben, und bei der Zugabe, der Allemande aus der d-moll Partita für Solovioline von Bach, waren wir schließlich eins zusammen. Ich habe noch nie so intensiv Bach genießen dürfen.“
Der 14-jährige Cellist Oscar Hollmer schreibt über „sein“ Cello von Jerome Thibouville-Lamy, Mirecourt: „Das Instrument hat einen ganz klaren und fokussierten Klang. Bach spiele ich darauf besonders gerne, die Tiefe klingt genauso, wie es sein soll – kernig und nicht so schwammig. Manchmal will das Cello auch nicht so wie ich. Dann suchen wir zusammen eine andere Farbe oder versuchen, den Wolf auszutricksen. Aber ich kann mich immer darauf verlassen, dass etwas Gutes dabei herauskommt!“
Auch die Cellistin Smilla Rose aus Hamburg hat mit „ihrem“ Instrument, ein Cello von Renault & Chatelain, 1779, einen ganz besonderen Gefährten an ihrer Seite: „Jedes Mal, wenn ich Musik mache, freue ich mich, so ein wunderbares Instrument spielen zu dürfen. Von Anfang an habe ich gespürt, dass dieses Cello etwas ganz Besonderes ist. Der solistische und volle Klang dieses Instruments beeindruckt auch andere. Ob im Orchester, Kammermusik oder bei solistischen Auftritten, dieses Instrument erzeugt eine ganz besondere Atmosphäre. Jeden Tag aufs Neue freue ich mich darauf.“
Johannes Malpricht hat in „seiner“ Bratsche von Clif Alsop (Salt Lake, Utah, Nr. 19, 1989) eine ausgezeichnete Lehrerin gefunden: „Seitdem ich das Instrument im Herbst 2023 zur Verfügung gestellt bekommen habe, war für mich intensive Übe- und Probearbeit an der Tagesordnung, in der ich die vielen verschieden Eigenschaften der Alsop-Bratsche sowohl im solistischen, als auch im kammermusikalischen Bereich, entdecken durfte und konnte. Aus meiner persönlichen Einschätzung heraus würde ich sagen, dass sich speziell meine Intonation seit letztem Herbst verbessert hat, weil die Bratsche durch ihren vollen Klang, der logischerweise nur bei sauberen Tönen auftritt, sehr unterstützend beim Üben der Intonation ist.“
Für junge Musiker:innen ist die Leihgabe eines solchen Instrumentes eine ganz besondere Chance. Oft ist es eine herausragende Violine, Viola, ein Violoncello oder Kontrabass, der ihnen den entscheidenden Impuls für ihre künstlerische Entwicklung gibt.
Zu vergeben sind dieses Jahr zum Beispiel zwei britische Geigen aus dem 19. und 20. Jahrhundert, einige Geigen mit Zetteln italienischer Geigenbaumeister, Bratschen aus Deutschland, Ungarn, Frankreich und Italien aus dem 19. und 20. Jahrhundert, zwei wunderschöne Dreiviertelcelli und vier Kontrabässe aus dem 20. Jahrhundert.
Wir freuen uns auf die Bewerbungen von jungen Musiker:innen, die auf ihrer musikalischen Reise bereit für eine neue Partnerschaft sind.